Der schwarze Peter

Ich hatte erneut meine Arbeit verloren, war erkrankt mit recht starken Symptomen. Der Druck, den mir mein letzter Arbeitgeber gemacht hatte, um einem Aufhebungsvertrag zuzustimmen, hat mir zugesetzt.
Und die Sozialversicherung spielte „Schwarzer Peter“ mit mir.

Zuerst hatte die Krankenversicherung die Krankmeldung meines Arztes aufgehoben, weil ich angeblich nicht krank sei. Damit wurde mein Krankengeld gestrichen.

Ich legte hiergegen mit Unterstützung meines Arztes Widerspruch ein. Doch musste ich mich zunächst bei der Arbeitsagentur melden.
Die schickte mich sogleich weiter zum Jobcenter, weil ich keinen Anspruch auf Arbeitslosengeld hätte.

Das Jobcenter hat gleich zwei glorreiche Taten vollbracht.
Zum einen wollte man mir nicht sagen, ob ich Anspruch auf Arbeitslosengeld II (bzw. Hartz IV) hätte, weil man den Antragsservice an einen Dienstleister abgegeben hätte. Ich wurde zu einem Workshop bei eben diesem Dienstleister angemeldet, in dem mir erklärt werden sollte, wie man die Hartz-IV-Anträge ausfüllt.
Zum anderen hat man mir von vorn herein Sanktionen angedroht, weil ich dem Aufhebungsvertrag zugestimmt hatte.

Aufgrund meines Widerspruches an die Krankenkasse wurde ich weitere zwei Monate später zum Medizinischen Dienst der Krankenkasse bestellt, der nun entscheiden sollte, ob ich krank sei oder nicht.
Dieser kam dann zu dem Ergebnis, ich sei nicht nur krank, sondern so krank, dass grundsätzlich in Frage stünde, ob ich wieder arbeiten können (Gefährdung der Erwerbsfähigkeit nennt man das).
Damit wurde die Rentenversicherung zuständig, etwas zu unternehmen.
Die vierte im Bunde, die den schwarzen Peter nun aufnehmen musste.

Allerdings hat der medizinische Dienst der Krankenkasse meine Umwelterkrankung dabei weder anerkannt noch berücksichtigt. Dieser Dienst erklärte mich für psychisch krank.

Nach dem erneuten Verlust des Arbeitsplatzes und vier Monaten Schwarzer-Peter-Spiel ohne Perspektive und ohne finanzielle Unterstützung wurde ich das auch.
Ich rutschte in eine Depression.

Ein Gedanke zu “Der schwarze Peter

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