Die Diagnose

Schadstoffe, es könnte mit irgendwelchen Schadstoffen zusammenhängen, doch welche?

Nach einiger Suche fand ich eine Internetseite, „krank-durch-toner.de“ (heute Stiftung nano-control). Die Symptome, die dort beschrieben wurden passten. Ich rief unter der Kontakt-Telefonnummer an und hatte einen äußerst engagierten Mann am Apparat, für den alles klar schien. Er gab mir Informationen darüber, wie ich testen konnte, ob bei mir eine Tonerstaub-Unverträglichkeit vorliegt.

Es gab nur ein medizinisches Labor in Deutschland welches den entsprechenden Test, einen sogenannten Immuntoleranztest, durchführte. Ich bestellt ein Testkit und ging damit zu meiner Hausärztin. Die war als einzige Ärztin offen dafür, so etwas auszuprobieren (vielen Dank nochmal, Sie sind eine klasse Ärztin). Sie nahm mir Blut ab und ab damit ins Labor.

Gleichzeitig konnte ich meinen Chef dazu überreden, im Büro eine Untersuchung der Raumluft durchzuführen.
Als ich den Baubiologen, fragte, ob er von Belastungen durch Tonerstaub gehört hätte, sagte er: „Das ist Blödsinn, Tonerstaub ist völlig ungefährlich“.
Er stellte dann Formaldehyd und Schimmel in der Raumluft fest. Nur konnte er keine Quellen benennen oder finden.

Das medizinische Labor hingegen wurde fündig. Der  Test auf Tonerstaubintoleranz war stark positiv. Das Labor bestätigte mir: Ich habe eine „immunologische Unverträglichkeit auf Tonerstaub“. Dies ist keine Allergie, wie viele vielleicht meinen. Das Einatmen von Emissionen aus Laserdruckern und Kopiergeräten ruft bei mir eine Überreaktion des Immunsystems hervor.

Es war im Herbst 2008. Endlich, ich weiß jetzt, was ich habe. Wird jetzt alles gut?

Leider nein. Im Büro glaubte man eher der Raumluftanalyse des Biologen und entsorgte meinen alten Schreibtisch.
Mir half es nicht. Ich blieb weiterhin krank, müde und abgeschlagen. Ich ging jeden Tag ins Büro und tat meine Arbeit wie immer.
Mir wurden Daumenschrauben angelegt. Plötzlich wurde ich vom guten Mitarbeiter zum schlechten Mitarbeiter (ich arbeitete damals in einer Unternehmensberatung). Angeblich würde meine schlechte Leistung das Team belasten (stimmte nicht, nach einer internen Statistik lagen meine Ergebnisse trotz Krankheit deutlich über dem Durchschnitt). Mir wurde gesagt, Mitarbeiter, die nicht zuverlässig seinen und ausfallen könnten, könne man nicht gebrauchen (ich war gar nicht unzuverlässig, alle meine Projekte waren im Zeitplan). Ich wurde unter persönliche Kontrolle der Geschäftsführung gestellt, musste plötzlich alles mögliche, was ich tat, dokumentieren.
Dies ging fast 1 Jahr, im Herbst 2009 habe ich dann einen Fehler gemacht, ich habe Überstunden abgebummelt, so etwas macht man nicht.
Nun wurde auch ich entsorgt, ein Jahr nach meinem Schreibtisch.

Für mich sollte es eine Chance für einen Neubeginn sein, ich ging zurück in meine Heimat. Doch das war erst der Anfang…

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